Bloggetummel: Leidenschaft & Einblicke

Seit gestern bin ich nach (zu) langer Zeit wieder einmal schwer am blogtummeln.
Ich finde es so interessant zu lesen, wie andere (Hobby-/Fanfiction-) Autor/innen schreiben und mit zuerleben, wie ihre Herzensprojekte entstehen und wachsen, dass ich mich oft frage, warum ich die Tätigkeit, der ich den Namen Bloggetummel gegeben habe, nicht öfter ausübe.

Derzeit bin ich ja viel auf Twitter unterwegs, was ich wegen der im letzten Autorenwahnsinns-Beitrag genannten Gründe so liebe, und habe dort auch viel Kontakt zu anderen Hobby-/Fanficionautoren. Darunter auch Ben, auf dessen Blog ich ebenfalls vor zu langer Zeit gestoßen bin und auf den ich seither eigentlich keinen Blick mehr geworfen hab, was mir leidtut.

Gestern hab ich dieses Versäumnis dann endlich nachgeholt, nachdem er sich auf Twitter über einen Rasenmäherfahrer ausgelassen hat, der ihn nicht nur um seinen Schlaf gebracht sondern auch zu einer kleinen Horror-Szene über den Rasenmäherwichser inspiriert hat. Diese find ich ganz witzig umgesetzt und finde es toll, wie er aus etwas (leider) Alltäglichen eine Geschichte machen kann!

Auch super finde ich, wie man durch Twitter irgendwie dazu kommt, Geschichten u.a. zu lesen, auf die man selbst nicht gekommen wäre!

Natürlich hinterließ ich ihm einen Teil meiner Meinung als Kommentar. Unter weiteren Kommentaren entdeckte ich eine liebe Fanfiction-Schreiberin, mit der ich ebenfalls über Twitter und auch Facebook in Kontakt stehe. Sie schreibt ganze Fanfiction-Trilogien als Fortsetzung zur berühmten Buchreihe Die Gilde der schwarzen Magier von Trudi Canavan, die mich nicht nur in ihrer Länge beeindrucken sondern vor allem darin, wie sie anscheind* bis ins kleinste Detail ausgerarbeitet sind.
Beeindruckt bin ich außerdem von Lady Sonea, wie sie sich selbst nennt, weil sie das alles als Discovery Writer, als aus dem Bauch heraus erschafft.

Auch wenn ich ja selbst so mit dem Schreiben angefangen habe, weiß ich nicht, wie ich es heute ohne den ganzen Charakterbögen schaffen würde, die für mich einfach eine Übersicht über verschiedenen Details meiner Charaktere sind.

Nachdem ich mich in der letzten Zeit mit der Charakterisierung beschäftigt habe, mache ich es mittlerweile so, dass ich ein grobes Bild einer Szene im Kopf habe und mir vor dem Schreiben überlege, was ich darin alles über den jeweiligen Perspektivcharakter veraten möchte. Dazu schaue ich mir, was ich bisher in den Charakterbögen stehen habe und wähle dann daraus verschiedene Details aus, die ich in die Randnotizen der Szene notiere.

Nachdem ich Sonea also entdeckte, setzte ich bis spät in die Nacht das Bloggetummel in ihren Beiträgen fort, die ich auch immer super geschrieben finde. Heute beim Aufwachen und weitertummeln stieß ich dann auf eine Mutmachgeschichte: »Aber dadurch wird er doch erst zu dem Charakter, den du liebst«. Während ich mich in ihren Zeilen und ihrer Fangirl-Leidenschaft verlor, fand ich mich zugleich darin wieder.

Seitdem ich meine Fanfiction zu Cinema Bizarre wieder aus der digitalen Schublade geholt und komplett neu durchgeplant habe, werde auch ich nach sieben langen Jahren wieder regelmäßig von dieser Fangirl-Leidenschaft gepackt, die mir manchmal sogar echte Tränen in die Augen treibt, weil ich es so unendlich traurig finde, dass es diese wunderbare Band wohl nie wieder geben wird.

Umso leidenschaftlicher arbeite ich daher an meinen Fanfiction, denn ich stecke all die Leidenschaft hinein, die noch immer sehr groß in mir tobt und die ich leider nie auf einem Konzert ausleben konnte (Oh Gott, wie ich diese Tatsache schrecklich finde! / Ich glaube langsam dass man so eine starke Leidenschaft nur zu Fanfictions entwickeln kann. Dass die einer Original-Geschichte da ran kommt, bezweifle ich momentan.).

Aber bevor ich mich wieder darin verliere, zurück zum Beitrag von Lady Sonea:
Sie hat in einer ihrer Fanfiction, in dem die Vergangenheit ihres Lieblingscharakters erzählt wird, diesem schlimmes antun müssen, damit er zu dem Charakter wurde, der er später ist.

Beim Lesen des Beitrags kam mir der Gedanke, dass es ja in meiner Fanfiction nicht anders ist. Ich habe das, glaube ich, bisher nur nicht so wahrgenommen, weil es (noch) nicht so schmerzt. Aber das liegt vielleicht daran, dass ich von diesen Szenen und Kapiteln noch weit entfernt bin. Doch auch in meiner Fanfiction wird es tragische Momente großer Gefühle und innerlicher Zerissenheit geben, die auch in den Vergangenheiten ihre Begründung finden werden (die nach meinen Recherchen gar nicht mal so weit hergeholt sind, wenn ich ein wenig abgeändert und dramatisiert).

Auch ich habe es hier auf meine beiden ehemaligen Lieblingsbandmitglieder abgesehen; Kiro und Luminor.

Denn auch wenn Kiro, wie alle anderen auch, nur einmal die Hauptrolle spielt, wird er auch in den anderen Teilen eine sehr wichtige Rolle spielen.

Im I., weil Yu und er sich anfangs von (fiktiven!) Wesen her sehr ähnlich sind. Aber vor allem privat wird Kiro einen emotionalen starken Verlust, an dem er auch nach dem Umzug nach Berlin und der WG-Gründung mit Yu und Strify zu kauen haben wird. Überhaupt wird der I. Teil sehr von Verlusten aber auch von Neuanfangen getragen werden.

Darum wird im II. Teil auch vor allem Kiros (fiktive) Vergangenheit aufgedeckt, die alles andere als leicht war und an der er sehr zu knabbern haben wird. Denn nach den vielen Ereignissen im ersten Teil werden manche brutal von ihren (fiktiven) Vergangenheiten eingeholt, die sie beim Songwriting verarbeiten, oder es zumindest versuchen werden. Zugleich stärkt sie der Neuanfang aber auch nach und nach.

Auch Luminor, der in Teil zwei Kiro sehr beisteht, aber auch den anderen, bleibt nicht verschont davon und wird in Teil III. von Vergangenem heimgesucht. Obwohl auch Kiro versucht ihm Halt zu geben, wird er jedoch scheitern.

Das wird vielleicht auch daran liegen, dass Yu in Teil III. bei Luminor und Kiro für Ärger sorgt, und Luminors Vertrauen in beide dadurch sehr ins Wanken gerät. Außerdem leidet auch er danach sehr, zu sehr.

In Teil IV. wird es emotional dann auch nicht leichter für Kiro, der anfangs noch gefühlsmäßig zwischen den Stühlen steht.

Wie man erkennen kann, werde auch ich es meinem Lieblingscharakter nicht gerade einfach machen, im Gegenteil; auch er wird sehr viel leiden müssen.

»Er wird dadurch zu dem Charakter, den ich liebe« kann ich jetzt zwar nicht sagen, doch er wird eine große Entwicklung durchmachen und an sich wachsen. Und vielleicht wird er am Ende von Teil V sogar auch glücklich aus der Fanfiction-Reihe verabschiedet, aber das steht noch in den Sternen, weil ich diesen Teil noch so gut wie gar nicht geplant habe. Wir werden also sehen, wohin meine Geschichte die sechs Jungs (Romeo darf auch nicht fehlen) führen wird, die ich noch immer genauso »hart fangirle«, wie Lady Sonea ihren Akkarin.

Nebenbei überlege ich auch über zweiten Anfangsversuch in Freaky Normal. Ich denke darüber nach, ob ich es bei der Geschichte vielleicht so machen sollte, wie in meinen Schreibanfängen; einfach losschreiben und schauen, wohin die Reise geht, wohin die Charaktere Yulia, Shianne, Jeremi und Jayson, sowie die, die noch hinzukommen werden, mich führen werden. Noch ist das aber eine sehr vage Überlegung…

*Ich gebe zu, sie noch nicht gelesen zu haben, aber ich verfolge hin und wieder hingerissen ihre Entstehung.

7 Kommentare zu „Bloggetummel: Leidenschaft & Einblicke

  1. Wenn du einem Charakter, den du wahnsinnig gern hast, was Schlimmes antun musst… ist das verdammt schwer. Oft genug schreibe ich „fix“ diese Szenen runter. Seufz.
    Es ist schön das du wieder aktiver bist… leider werde ich in nächster Zeit etwas mehr schweigen. Umzug etc. Seufz.
    Ich werde regelmäßig auf’m Handy nachschauen, keine Sorge. 😊
    Deinen anderen Beitrag habe ich auch schon gelesen… wusste nur nicht, ob ich was dazu schreiben sollte.
    Ich merke, dass du dich schon stark verändert hast. Im Positiven. Du wirkst immer noch nachdenklich bzgl. des Schreibens, aber du bist nicht mehr „schreibängstlich“. Topp!
    Wenn alles gut läuft und ich alsbald in der neuen Wohnung Internet habe, würde ich mich freuen, etwas von dir lesen zu können. 😃
    Liebe Grüße
    Cela

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    1. Liebe Cela,

      es freut mich, wieder von dir zu lesen, wie eigentlich immer!
      Aber deine Ankündigung des Schweigens macht mich ein wenig traurig, denn ich bin seit gestern wieder so im Schreibflow, dass da in den nächsten Tagen bestimmt noch ein paar so lange über 1.000 Wörter Einträge folgen werden. Daher wirst vielleicht ein bisschen was nachzuholen haben, wenn dein Internet (wieder) funktioniert.

      Dass du meine Entwicklung erwähnst, find ich toll, denn darüber habe ich beim Schreiben des letzten Beitrags auch nachgedacht. Mir ist das auch aufgefallen, dass ich mich sehr weiterentwickelt habe, nur schreibtechnisch sonder in der letzten Zeit auch persönlich. Ich weiß jetzt viel klarer was ich eigentlich will im Leben, und im Schreiben, und verfolge meine Ziele ehrgeizig, auch wenn das Erreichen mancher ziemlich in die Länge zieht.
      Danke für das Lob!

      Liebe Grüße und Kraft für den Umzug!

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    1. Und ich danke für das Kommentar!
      Ich freue mich immer über welche, die von Bloggern kommen, denen ich folge. Außerdem bringen sie Abwechslung in die (sorry!) Eintönigkeit der immer selben komtartorin (heißt das so).
      Nichts für ungut, Cela. Du weißt, ich mag jedes deiner Kommentare!
      Ihr wisst schon was ich meine …

      Danke für die Erfolgswünsche, über die freue ich mich sehr. Wenn du möchtest, kannst du gern öfter vorbeischauen oder auch mal was teilen, wenn ich dich denn mal inspirieren kann oder so. ^^

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